Kampftag 23.11.2024

Bericht KG II - Weilimdorf

Eine Niederlage mit großem Fragezeichen

KG-Reserve verliert Platz zwei am grünen Tisch

Von Niklas Zink.

Eigentlich sah für die Bundesligareserve der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt alles nach dem dritten Sieg in Serie aus. Das sportliche Endergebnis von 26:10 gegen die SG Weilimdorf II stand fest, dann kam die Entscheidung am grünen Tisch. Die Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm im griechisch-römischen Stil ließ die KG unbesetzt und bescherte den Gastgebern die erste Führung des Abends, die sie durch den Punktsieg (8:5) von Maximilian Hubl über Micheil Tsikovani (130kg Freistil) auch erst einmal ausbauten. KG-Nachwuchstalent Ruwen Hund (61 kg Freistil) sorgte mit einem Schultersieg gegen Mahdi Yaqubi für die ersten Punkte der Oberschwaben. Leon Dolinger brachte das nötige Gewicht nicht rechtzeitig auf die Waage und bescherte KG-Mann Timofei Xenidis (98 kg griechisch-römisch) bereits vor Kampfbeginn eine Höchstwertung. Das Punktesammeln der Oberschwaben ging munter weiter. Auch William Lehn (66 kg griechisch-römisch) zeigte sich in starker Verfassung und steuerte durch seinen Überlegenheitssieg gegen Stas Singer vier Punkte für die Mannschaftswertung bei. Ilia Abashidze (86 kg Freistil) lieferte sich einen spektakulären Schlagabtausch mit Mustafa Rustem. Beim Stand von 15:8 schulterte der KG-Mann seinen Kontrahenten und brachte die Oberschwaben komfortabel in Führung. Leistungsträger Danny Mayr (71 kg Freistil) bewies erneut seine gute Form und gewann ebenfalls per Schultersieg gegen Hugo Wahl. Nachdem Michael Wolff (80 kg giechisch-römisch) seine Punkte kampflos einstrich, traf Rassul Gussainov (75 kg Freistil) auf den starken Viktor Voinikov. Nach einem intensiven Kampf siegte der Baienfurter mit 8:2. Zum Abschluss griffen auch die Gastgeber noch einmal ins Geschehen ein. Der Schultersieg von Mykyta Fetisov über KG-Mann Maxim Buchkamer (75 kg griechisch-römisch) bescherte den 26:10-Endstand. Da Timofei Xenidis seinen Kampf gegen seinen elf Kilogramm zu schweren Gegner in Absprache mit dem Kampfrichter nicht bestritt, legten die Weilimdorfer Protest ein und der KG-Mann wurde aus der Wertung gestrichen. Mit nunmehr nur acht angetreten Sportlern erfüllten die Oberschwaben die benötigte Mindeststärke nicht und verlieren den Kampf nachträglich mit 0:32. Das Trainergespann um Tobi Streber und Peter Mayr hat bereits Einspruch gegen die Wertung eingelegt. Nach aktuellem Stand liegt die KG nun mit zwei Zählern Rückstand hinter der Neckarunion Münster-Remseck und muss einen herben Rückschlag im Kampf um die Vizemeisterschaft einstecken.

Bericht Burghause - KG I

KG-Ringer müssen in die Abstiegsrelegation
Meister Burghausen lässt den Oberschwaben keine Chance

Von Niklas Zink.

Ein kleines Fünkchen Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt war im Lager der Oberschwaben noch da, nun ist es besiegelt- die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt muss Mitte Dezember in die Abstiegsrelegation gegen den letztplatzierten der Nordstaffel der ersten Bundesliga. Beim Meister Wacker Burghausen war die Mannschaft von Trainer Dariusz Jelen erwartungsgemäß chancenlos. Der ASV Urloffen gewann derweil bei den Red Devils Heilbronn und liegt mit dem gewonnen direkten Vergleich im Rücken zwei Kämpfe vor Saisonende uneinholbar vor den Oberschwaben. „Das ist natürlich bitter für uns. Wir wollen die Saison trotzdem noch angemessen beenden und dann in den Abstiegskämpfen unser Bestes geben, um in der Liga zu bleiben“, meint Jelen zur Ausgangslage. Bereits vor dem Kampfabend war klar, dass die KG auf Schützenhilfe aus Heilbronn angewiesen sein würde. Zu groß war die Hypothek mit dem Starensemble des Titelverteidigers aus Burghausen. Veaceslav Mamulat (61 kg griechisch-römisch) rückte für Baienfurts Olympiateilnehmer Victor Ciobanu in die Mannschaft und traf auf Fabian Schmitt. Der KG-Ringer konnte keine zwingende Aktion landen und unterlag mit 2:5. Mamuka Kordzaia gab im Schwergewicht (130 kg Freistil) sein Saisondebüt gegen Alen-Vadimovich Khubulov. Zu Beginn nicht wachsam genug lief er einem Rückstand hinterher und verlor klar mit 0:10. Mit Europameister und Olympiateilnehmer Arsen Harutyunyan hatte Jannis Rebholz (66 kg Freistil) eine schwere Aufgabe vor der Brust. Nachdem er in der ersten Hälfte noch eine gute Figur abgegeben hatte, musste er sich in Hälfte zwei der Klasse des Armeniers beugen und eine technische Niederlage einstecken. „Jannis braucht noch ein bisschen Zeit, um auf dem Niveau anzukommen. Wir sehen, dass das Potential da ist und sowohl Einsatz als auch Wille stimmen, das ist das Wichtigste“, schätzt Jelen die Situation um den KG-Youngster ein. Felix Baldauf sorgte mit seinem 6:0-Erfolg über KG-Eigengewächs Jan Zirn (98 kg griechisch-römisch) für die nächsten Punkte aufseiten der Gastgeber. Vor der Pause war Nick Allgaier (71 kg griechisch-römisch) gegen den deutschen Spitzenringer Witalis Lazovski gefordert. Beim 0:12 blieb der Baienfurter aus Sicht von Trainer Dariusz Jelen zwar unter seinen Möglichkeiten, wurde aber trotzdem für seine Einstellung gelobt: „Nick ist auch noch sehr jung. Ich weiß, dass er aus solchen Kämpfen viel mitnimmt und lernen kann“, so Jelen. Beim Pausenstand von 0:14 ging es für die Oberschwaben nur noch um Schadensbegrenzung, was ihnen über weite Strecken auch gelang. Andreas Walter (86 kg Freistil) zeigte gegen Eduard Tatarinov erneut einen guten Auftritt und sicherte der KG durch seinen Punktsieg (4:3) den ersten Zähler des Abends. Da Marat Kardanov immer noch an seiner Verletzung laboriert, mussten die Gäste die Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm im freien Stil unbesetzt lassen. Aus Jelens Sicht im Nachhinein sehr ärgerlich, da Burghausen auf seinen Spitzenringer David Baev verzichtet hatte. Den wohl spannendsten Kampf des Abends boten sich Burghausens Leistungsträger Idris Ibaev und Baienfurts Daniel Cataraga (80 kg griechisch-römisch). Lange in Führung liegend und bereits wie der sichere Sieger aussehend, wurde Cataraga 50 Sekunden vor Ende des Kampfes noch in die gefährliche Lage beordert und geschultert. Hier sei die Situation laut Jelen sehr unglücklich verlaufen: „Daniel hat sich gar nicht mehr gewehrt, weil er anfangs dachte, der Schiedsrichter würde die Aktion wegen unerlaubter Beinarbeit abpfeifen“. Der erhoffte Pfiff blieb aus und die nächste Höchstwertung ging auf das Konto des Meisters. Valeriu Toderean (75 kg griechisch-römisch) erledigte seine Aufgabe gegen den starken Magomed-Baschir Kartojev gewohnt souverän und gewann mit 5:3. Den Schlusspunkt setze Marcel Käppeler (80 kg Freistil) mit einem überzeugenden 15:2-Erfolg über Jakob Rottenaicher ganz zur Freude Jelens: „Das war endlich wieder der alte Marcel“, freut sich der KG-Trainer. Damit unterliegt die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt in Burghausen mit 5:22 und hat zwei Kämpfe vor Saisonende keine Chance mehr auf den direkten Klassenerhalt. Zum letzten Heimkampf der Saison empfangen die Oberschwaben am kommenden Samstag den Aufsteiger SVG 04 Weingarten in der neuen Baienfurter Sporthalle.

Die Ergebnisse im Einzelnen:
61 kg, Greco: Fabian Schmitt – Veaceslav Mamulat 5:2, Zwischenstand 2:0
130 kg, Freistil: Alen-Vadimovich Khubulov – Mamuka Kordzaia 10:0, Zw. 5:0
66 kg, Freistil: Arsen Harutyunyan - Jannis Rebholz 15:0, Zw. 9:0
98 kg, Greco: Felix Baldauf – Jan Zirn 6:0, Zw. 11:0
71 kg, Greco: Witalis Lazovski - Nick Allgaier 12:0, Zw. 14:0
86 kg, Freistil: Eduard Tatarinov - Andreas Walter 3:4, Zw. 14:1
75 kg, Freistil: Benjamin Haizinger – kein Vertreter, Zw. 18:1
80 kg, Greco: Idris Ibaev - Daniel Cataraga Schulterniederlage, Zw. 22:1
75 kg, Greco: Magomed-Baschir Kartojev - Valeriu Toderean 3:5, Zw. 22:2
80 kg, Freistil: Jakob Rottenaicher - Marcel Käppeler 2:15, Endstand 22:5
Tabelle 1. Bundesliga Süd
  1. ASV Schorndorf 20:0 +156
  2. SV Wacker Burghausen 16:4 +83
  3. SVG 04 Weingarten 10:10 +61
  4. AC Lichtenfels 10:10 -42
  5. Red Devils Heilbronn 8:14 -76
  6. ASV Urloffen 6:14 -51
  7. KG Baienfurt/Ravensburg 2:18 -131

Vorbericht

KG-Ringer zu Gast beim Meister

Ungleiches Duell mit dem SV Wacker Burghausen

Von Niklas Zink.

Erholt durch ein kampffreies Wochenende geht es für die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt am kommenden Samstag zu einem echten Schwergewicht des Ringsports. „Eine unlösbare Aufgabe“, wie es KG-Sportmanager Michael Merk betitelt, sei das Aufeinandertreffen mit dem amtierenden deutschen Meister Wacker Burghausen. Nach dem Sieg in Heilbronn vor zwei Wochen pausierte die KG am vergangenen Wochenende und konnte sich auf die Ergebnisse der Konkurrenz fokussieren. Durch die knappe Niederlage des ASV Urloffen ist der Klassenerhalt weiterhin im Bereich des Möglichen aber aufgrund der Ausgangslage dennoch ein eher unwahrscheinliches Szenario. Die benötigten beiden Siege müssen die Oberschwaben aber wohl an den letzten beiden Kampftagen holen, zu stark seien die Gastgeber aus Bayern. „Wir rechnen mit einer klaren Niederlage, alles andere wäre eine Sensation“, gibt sich Merk realistisch. Bereits in der Hinrunde wurden der Truppe von KG-Trainer Dariusz Jelen klar die Grenzen aufgezeigt. Gerade einmal zwei Einzelkämpfe konnten die Oberschwaben für sich entscheiden und kamen in heimischer Halle mit 7:26 unter die Räder. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kommen die Bayern pünktlich zur heißen Phase der Saison ins Rollen und sind in der Rückrunde noch ungeschlagen. Mit nur zwei Niederlagen aus neun Kämpfen liegt Burghausen dem Ligaprimus aus Schorndorf dicht auf den Fersen. Die Playoff-Teilnahme ist den Gastgebern schon gesichert und damit der erste Schritt auf dem Weg zur angestrebten Titelverteidigung getan. Gegen das Starensemble der Bayern kann die KG nur versuchen, in den Einzelkämpfen eine gute Figur abzugeben und sich teuer zu verkaufen, weiß auch Trainer Dariusz Jelen: „Das ist sozusagen der FC Bayern München des Ringsports. Sie sind in allen Gewichtsklassen doppelt und dreifach Weltklasse besetzt.“ Von einem solchen Luxusproblem können die KG-Verantwortlichen nur träumen und wollen Burghausen dennoch Paroli bieten. Mit dem ehemaligen Weltmeister David Baev (75/80 kg Freistil) habe die Bayern ein echtes Freistilass und einen zuverlässigen Punktelieferanten in ihren Reihen, gegen den Marat Kardanov oder Marcel Käppeler versuchen werden, eine Höchstwertung gegen sich zu vermeiden. Einen erneut guten Auftritt benötigt auch Nick Allgaier (71 kg griechisch-römisch) um gegen den deutschen Spitzenmann Witalis Lazovski zu bestehen. Auch KG-Leistungsträger Valeriu Toderean (75 kg griechisch-römisch) hat mit Michael Widmayer einen schweren Brocken vor der Brust. „Vielleicht können wir sie in ein paar Einzelkämpfen ein bisschen ärgern“, so Jelen zuversichtlich. Ein Erfolgserlebnis der Oberschwaben wäre aber allenfalls eine Riesen-Sensation.