Kampftag 09.11.2024
Bericht KG I Red Devils Heilbronn
Baienfurts Ringer überraschen in Heilbronn
KG gelingt der erste Saisonsieg bei den Red Devils
Vin Niklas Zink
Bis zum neunten Kampftag mussten sich die Oberschwaben gedulden - jetzt wurde der Misere ein Ende gesetzt. Gegen die Red Devils Heilbronn erkämpfte sich die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt den lang ersehnten ersten Saisonsieg. Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt sind damit noch nicht begraben. „Jetzt hat es endlich geklappt, wir sind richtig glücklich über unseren ersten Punktgewinn“, zeigt sich KG-Trainer Dariusz Jelen erleichtert. Bereits vor dem Kampf sei die Stimmung prächtig gewesen, was sich dann auch auf der Matte gezeigt haben soll. „Das Mannschaftsgefüge stimmt einfach. Die Jungs pushen sich alle gegenseitig“, lobt Jelen. Dennoch habe auch das Glück eine Rolle gespielt sowie zusätzlich die Aufstellung der Heilbronner, die direkt im ersten Kampf einen Ersatzmann gegen Baienfurts Victor Ciobanu (61 kg griechisch-römisch) aufboten. Im Hinkampf gegen Red Devils Leistungsträger Abdolmohammad Papi noch klar unterlegen, hatte der KG-Mann gegen Amirhossain Musavi keine Probleme und gewann technisch Überlegen. Simon Weißhaar (130 kg Freistil) konnte seinen 40 Kilogramm Gewichtsnachteil gegen Eduard Popp nicht kompensieren und musste stilartfremd eine technische Niederlage einstecken. KG-Youngster Jannis Rebholz (66 kg Freistil) hatte mit Recep Topal einen der Leistungsträger der Red Devils vor der Brust. Mit einer konzentrierten Leistung hielt er den Heilbronner weitestgehend auf Distanz und gab nur zwei Mannschaftspunkte ab (0:6). Auch Jan Zirn (98 kg griechisch-römisch) war gegen Martin Otto lange am Drücker. Bei einer Aktion seines Gegners verlor der Baienfurter das Bewusstsein und musste lange behandelt werden. Das KG-Eigengewächs konnte weitermachen, musste sich am Ende aber knapp geschlagen geben (1:7). Nick Allgaier (71 kg griechisch-römisch) zeigte gegen den Freistilspezialisten Hossein Alizadeh erneut eine starke Leistung, die Jelen hervorhob. „Nick ist ein richtig talentierter Junge und passt einfach super in unsere Mannschaft“, so der KG-Trainer. Der Überlegenheitssieg des Baienfurters brachte die KG beim Halbzeitstand von 8:8 wieder auf Kurs. Gegen Alexander Jakob hatte Andreas Walter (86 kg Freistil) keine Probleme. Durch schnelle Beinangriffe erarbeitete sich der KG-Mann Punkt um Punkt und landete beim Stand von 14:0 nach etwas mehr als einer Minute einen Aufgabesieg. Trotz Verletzung erwies auch Marat Kardanov den Oberschwaben (75 kg Freistil) einen Bärendienst. Um die Gewichtsklasse nicht unbesetzt zu lassen, kochte der KG-Neuzugang auf 75 Kilogramm ab und stellte sich dem Heilbronner Leistungsträger Ramazan Ramazanov. Chancenlos musste er noch vor der Halbzeit eine technische Niederlage hinnehmen, mit der sich KG-Trainer Jelen dennoch zufriedengab. „Den Kampf gegen die Waage hat er gewonnen und uns damit schon weitergeholfen. Durch eine taktische Umstellung der Heilbronner traf Daniel Cataraga (80 kg griechisch-römisch) überraschenderweise auf Alexander Zentgraf. Der KG-Mann hatte keine Mühe und brachte die Oberschwaben durch seine technische Überlegenheit auf die Siegerstraße. Damit hatte Baienfurts Leistungsträger Valeriu Toderean (75 kg griechisch-römisch) die Chance, den ersten Saisonsieg der KG perfekt zu machen. Bereits in der Hinrunde hatte er es mit Routinier Adam Juretzko aufgenommen, der sich erneut als unbequemer Gegner erwies. In einem taktisch geprägten und intensiven Kampf brachte Toderean seine knappe Führung über die Zeit und löste damit frenetischen Jubel in der Gästeecke aus (3:1). Vor dem letzten Kampf lagen die Oberschwaben mit 17:12 in Front und hatten den ersten Saisonsieg bereits in der Tasche. Die technische Niederlage von Marcel Käppeler (80 kg Freistil) gegen Gadzhimurad Alikhmaev geriet zur Nebensache und konnte die ausgelassene Stimmung der Oberschwaben nicht mehr trüben. „Das war jetzt mal wichtig für unser Selbstvertrauen. Vielleicht können wir noch den einen oder anderen Kampf gewinnen“, so Jelen zuversichtlich. Trotz des 17:16-Erfolgs steht die KG noch immer auf dem letzten Tabellenplatz der 1. Bundesliga Süd und benötigt für den angepeilten Klassenerhalt noch mindestens zwei Siege aus den letzten drei Kämpfen. In der nächsten Woche können die Oberschwaben kampffrei pausieren, bevor es in zwei Wochen beim Titelanwärter Burghausen in die Endphase der Saison 2024 geht.
-
ASV Schorndorf 18:0 +136
-
SV Wacker Burghausen 12:4 +61
-
SVG 04 Weingarten 10:6 +68
-
Red Devils Heilbronn 8:10 -43
-
AC Lichtenfels 6:10 -45
-
ASV Urloffen 4:14 -63
-
KG Baienfurt/Ravensburg 2:16 -114
Vorbericht
KG-Ringer wollen noch nicht aufgeben
Auch gegen Heilbronn ist Zuversicht vorhanden
Von Niklas Zink.
Nach der bitteren Heimniederlage im Abstiegskrimi gegen Urloffen ist der direkte Klassenerhalt für die KG in weite Ferne gerückt. Aus den verbleibenden vier Kämpfen müssten die Oberschwaben dreimal als Sieger von der Matte gehen, was angesichts der bevorstehenden Gegner eine kaum lösbare Aufgabe sein wird. Dennoch blicken die KG-Verantwortlichen nach vorne und wollen ihren ersten Punktgewinn der Saison einfahren. Die nächste Gelegenheit haben die Baienfurter kommenden Samstag, wenn es nach Heilbronn zu den Red Devils geht. „Wir werden wieder unser Bestes geben und vielleicht ist das Glück dann mal auf unserer Seite“, so KG-Sportmanager Michael Merk. Die Heilbronner, von den KG-Verantwortlichen vor der Saison als einer der Hauptkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt auserkoren, sind mitten im Rennen um die Playoffs. Mit einer ausgeglichenen Kampfbilanz von 8:8 belegen die Red Devils aktuell den vierten Rang, der zur Teilnahme an der Endrunde berechtigen würde. Auch deshalb werden sich die roten Teufel wohl keinen Ausrutscher gegen die Oberschwaben erlauben wollen und mit ihrer stärksten Mannschaft antreten. „Den vergangenen Kampf gegen Weingarten haben sie ein wenig schleifen lassen. Mal schauen, ob sie gegen uns mit der gleichen Aufstellung ringen werden“, meint Merk. Sollte dies der Fall sein, rechne man sich im KG-Lager eine kleine Siegchance aus. „Wir wissen aber auch, dass es für uns sehr, sehr schwer wird, wenn sie in voller Mannschaftsstärke auflaufen“, so die realistische Einschätzung des Sportmanagers. In Baienfurt zeigten die Red Devils einen souveränen Auftritt und konnten die Punkte durch einen klaren 19:6-Erfolg mit nach Heilbronn nehmen. Eine Prognose für den Rückkampf sei schwer abzugeben, da sich hinter der Aufstellung der Heilbronner viele Fragezeichen verbergen. In der laufenden Rückrunde ließen sie die Gewichtsklasse bis 61 kg im griechisch-römischen Stil zweimal unbesetzt. Deutschlands langjährige Nummer eins im Schwergewicht, Eduard Popp, ging als eigentlicher Greco-Spezialist in beiden Kämpfen stilartfremd in der Gewichtsklasse bis 130 kg auf die Matte. Dennoch verfügen die Red Devils weiterhin über einige Topathleten, die es den KG-Ringern schwer machen werden. Recep Topal (66 kg Freistil), Hossein Alizadeh (75 kg Freistil) und Gadzhimurad Alikhmaev (86 kg Freistil) zählen zu den absoluten Leistungsträgern der Heilbronner und bilden eine herausragende Freistilachse. Auch Routinier Adam Juretzko (80 kg griechisch-römisch) kann trotz seines Alters noch ein unbequemer Gegner sein, wie KG-Mann Valeriu Toderean bei seinem mühsamen Punktsieg im Hinkampf erfahren musste. Die Oberschwaben werden alles daran setzen, die Saison nicht punktlos zu beenden und wollen diesem Ziel bereits am Samstag beim Auswärtskampf in Heilbronn näher kommen.