Kampftage 14. & 15. 10 2023

Bericht KG I - Markneukirchen 15.10.2022

Livestream 15.10.2023

Nach einem 6:12 zur Halbzeit startete die KG Baienfurt gegen Marktneukirchen eine rasante Aufholjagd. Über den Sieg entschied erst der letzte Kampf.

Von: Schwäbische Zeitung Felix Kerscher

Trotz der Ansetzung am Nachmittag war die Neue Sporthalle in Baienfurt bis auf den letzten Platz gefüllt, als die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt am Sonntag den AV Germania Markneukirchen empfing. Und bereits beim Aufwärmen sorgten die KG-Fans mit Trommeln, Plakaten und Fangesängen dafür, dass man sich in einer wesentlich größeren Halle wähnte.

Die ersten beiden Kämpfe gehen deutlich verloren

Erst um 4 Uhr morgens war das KG-Team mit dem Bus vom Bundesligakampf aus Lichtenfels (16:13-Sieg) zurückgekehrt, und das zeigte sich auf der Matte, auch wenn Markus Bohmeier dies nicht als Ausrede gelten lassen wollte, schließlich „musste unser Gegner heute Morgen auch um sieben Uhr losfahren, um rechtzeitig bei uns zu sein“, so der Vorsitzende der KG.

Die ersten beiden Kämpfe gingen deutlich an die Gäste aus Sachsen, wobei Alexander Tonn (57 kg Freistil) beim 0:16 von einer Rippenverletzung limitiert wurde. Bereits beim Stand von 0:6 musste er eine Verletzungsauszeit nehmen. „Das habe ich mir bereits beim Kampf gestern zugezogen, da war heute nicht viel zu machen“, erklärte er später sichtbar enttäuscht.

Ciobanu holt vier wichtige Punkte

Auch David Stumpe (130 kg griechisch-römisch) konnte gegen den fast fünf Kilogramm schwereren Franz Richter nicht viel ausrichten und verlor letztlich ebenfalls 0:16 durch Überlegenheit seines Gegners.

Als Nächster ging dann der 31-jährige Victor Ciobanu auf die Matte, und der dominierte Anatolii Buruian aufgrund seiner Schnelligkeit nach Belieben. 15:0 stand es am Ende für den Moldauer, der damit vier äußerst wichtige Punkte für die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt holte (61 kg griechisch-römisch).

Für den aufgerückten Simon Weißhaar war anschließend gegen Patryk Dublinowski bei der 0:16-Niederlage durch Überlegenheit im Freistil bis 98 kg absolut nichts zu holen. Er ersetzte den bislang ungeschlagenen Mamuka Kordzaia, der sich momentan bei den Beachwrestling-Weltmeisterschaften befindet.

Bei Makaev steht die Halle Kopf

Den spannendsten Kampf des Tages absolvierten Magomed Makaev und Roman Walter in der Freistil-Klasse bis 66 kg in der letzten Begegnung vor der Pause. 0:6 lag der verständlicherweise etwas müde wirkende Makaev bereits zurück, bevor er gemäß der KG-Hymne großes „Kämpferherz“ bewies und die Begegnung drehte. Als er 9:8 in Führung ging, stand die Halle Kopf, und als er seinen Kampf schließlich 11:8 gewonnen hatte, skandierten die etwa 450 Zuschauer zu seiner Freude lauthals seinen Namen. Der Halbzeitstand lautete damit 6:12.

Nach der Unterbrechung zeigte Daniel Cataraga (86 kg griechisch-römisch) eine äußerst souveräne Leistung gegen den extrem passiven Mihail Bradu. 7:0 stand es am Ende für den 28-jährigen Moldauer gegen seinen mehr als sieben Kilogramm schwereren Kontrahenten

Dies war der Moment, in dem die begeisterten Zuschauer wieder Hoffnung auf einen Heimsieg schöpften. Vor allem, da Valeriu Toderean im Anschluss Marco Stoll mit 17:4 besiegte und den Gastgeber somit bis auf einen Punkt heranbrachte.

Der letzte Kampf bringt wieder die Entscheidung

Im Freistil bis 89 kg zeigte Marcel Käppeler anschließend eine couragierte Leistung, ließ sich aber von seinem Gegner Mokhamed Dadaev ein ums andere Mal auskontern und verlor mit 2:8. Da die Zuschauer einige Szenen anders gesehen hatten, musste sich Kampfrichter Georg Goczol aus dem Saarland im Anschluss ein lautes Pfeifkonzert anhören.

Versöhnt wurden sie wieder durch Stas David Wolf, der Tim Hamann im Freistil bis 75 kg stets im Griff hatte. Nach 90 Sekunden stand es bereits 9:0 für den U20-Europameister. In der Pause nach den ersten drei Minuten wirkte sein Gegner regelrecht verzweifelt, schüttelte immer wieder den Kopf. Und am Ende stand ein nie gefährdeter 15:0-Sieg durch Überlegenheit. Weitere vier Punkte für die Baienfurter, die erstmals in Führung gingen. 15:13 stand es nun.

So musste also, wie bereits am Tag zuvor beim Sieg gegen den AC Lichtenfels, der letzte Kampf die Entscheidung bringen. Benedikt Rebholz (75 kg griechisch-römisch) verlor jedoch gegen den 14 Jahre jüngeren Junioren-Europameister Alexandru Solovei deutlich mit 0:12. Kurz vor dem Ende entledigte sich Rebholz frustriert seiner Kopfbandage.

Am Ende stand also eine 15:17-Niederlage gegen den AV Germania Markneukirchen, der damit seine ersten Punkte in dieser Saison einfuhr. Markus Bohmeier zeigte sich jedoch nicht schockiert: „Diese Liga ist unglaublich eng. In einigen Kämpfen hätten wir nur ein oder zwei Punkte mehr machen müssen, dann hätte es ganz anders ausgesehen.“ Mit bislang vier Punkten steht der Aufsteiger Baienfurt auf einem guten vierten Platz, doch es folgen in den nächsten Wochen schwere Gegner. Am Samstag, 21. Oktober, geht es zum SV Wacker Burghauen, momentan mit 8:4 Punkten Dritter in der Tabelle. Vor ihrem begeisterungsfähigen Heimpublikum treffen die Baienfurter am 28. Oktober auf den derzeitigen Zweiten der Tabelle der Bundesliga Ost, den favorisierten ASV Schorndorf.

Bericht KG II - TSG Nattheim II

KG II spannende Kämpfe am Sonntag gegen Nattheim

(von Katja Katzer)

Vergangenen Sonntag hieß es ausnahmsweise Heimkampf in der Neuen Sporthalle Baienfurt. Die KG II durfte sich auf heimischer Matte vor ca. 200 Zuschauern mit den Ringern der TSG Nattheim II messen:

Clever, aktiv und konditionell stark eröffnete Ruwen Hund mit vielen fleißigen Griffaktionen gegen Mohammes Sadiqi in der 57kg-Klasse im freien Stil mit einer techn. Überlegenheit den Nachmittag. Die Gewichtsklasse bis 130kg konnte die KG nicht besetzen, so konnte Marvin Joos eine kampflose Höchstwertung für Nattheim holen und glich zum 4-4 aus. Oskar Härdtner musste stilartfremd und eine Gewichtsklasse höher (61kg griech.röm.) „aufrutschen“ und hatte gegen den in der Landesklasse sehr dominanten Akif Sen wenig Chance und musste sich einer techn. Überlegenheit hingeben. Selahattin Özcan und Tizian Frickinger boten sich ein enges Kräftemessen, das „Sela“ am Ende beim Rückstand von 4-5 per Schultersieg für sich beenden konnte. Die sportlich faire Umarmung der beiden Ringer zeigte einmal mehr, wofür Ringsport steht – Kämpfen bis zum Schultersieg und danach feine Sportsmänner sein. Ebenso eine Höchstwertung konnte Willi Lehn für die KG (leider) kampflos einstreichen, da Nattheim in 66kg freistil keinen Vertreter hatte. Tobi Streber kämpfte gegen Nik Wähner (86kg freistil) dagegen und konnte am Ende dennoch die techn. Überlegenheit von 4-20 nicht abwenden. Danny Mayr (71kg grich.-röm.) zeigte mal wieder, warum er auch ein Anwärter für die 1. Mannschaft ist und konnte ein fulminates Feuerwerk an Griffen, sogar mit einer Fünferwertung für eine sog. Amplitude aus dem Stand direkt in die „gefährliche Lage“ bepunktet, abfeuern und siegte 16-0 gegen Lars Klingl. Victor Gulyas Oldal war erstmals im Kader der KG und konnte direkt durch eisernes Kämpfen einen 6-0 Punktsieg gegen Alexander Eßlinger für das Heimteam beisteuern. Im Schlusskampf machte Rassul Gussainov kurzen Prozess und schulterte seinen Gegner Eren Üstün binnen weniger Sekunden inkl. einer Höchstwertung von 4-0 Mannschaftspunkten zum Gesamtteamsieg von 22-12. Das Team rangiert damit weiterhin auf dem 4. Tabellenplatz der Landesklasse Württemberg.

Die Begegnungen im Einzelnen:

Stilart
Gewicht
Name
Name
Punkte
Wertung
Zeit
Freistil
Ruwen Hund
Mohammad Sadiqi
4:0
TÜ 17:2
04:53
Gr.-röm.
Oskar Härdtner
Akif Sen
0:4
TÜ 0:15
02:19
Freistil
William Lehn
 
4:0
KL 0:0
00:00
Gr.-röm.
Danny Mayr
Lars Klingl
4:0
TÜ 16:0
01:57
Freistil
Rassul Gussainov
Eren Üstün
4:0
SS 4:0
00:49
Gr.-röm.
Viktor Gulyas Oldal
Alexander Eßlinger
2:0
PS 6:0
06:00
Freistil
Tobias Streber
Nik Wähner
0:4
TÜ 4:20
04:32
Gr.-röm.
Selahattin Özcan
Tizian Frickinger
4:0
SS 4:5
02:42
Freistil
 
Marvin Joos
0:4
KL 0:0
00:00

Bericht 1 Lichtenfels - KG I 14.10.2023

KG Baienfurt gelingt Überraschungscoup in Lichtenfels

KG-Ringer gewinnen gegen den AC Lichtenfels mit 16:13

von Niklas Zink

Zum Start des Doppelkampfwochenendes ging es für die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt ins bayrische Lichtenfels. Im AC Lichtenfels sahen die KG-Verantwortlichen eine schwere Aufgabe. Die Gastgeber gelten als Playoff-Kandidat und stellten dies anfangs nicht infrage. Im ersten Kampf des Abends hatte Alexander Tonn (57 kg Freistil) gegen Abzal Okenov das Nachsehen und ging frühzeitig auf die Schultern. David Stumpe (130 kg griechisch-römisch) verlor unglücklich durch die letzte Wertung seines Kontrahenten Karl Marbach, ehe Victor Ciobanu gegen Krisztian Kecskemeti durch seinen Schultersieg für die ersten Punkte aufseiten der Gäste sorgen konnte.  KG-Ringer Simon Weißhaar musste aufgrund der Abwesenheit von Mamuka Kordzaia stilartfremd in der Gewichtsklasse 98 kg Freistil antreten. Hier hatte er gegen den starken Ahmed Ruslanovic Dudarov wenig Chancen und verlor vorzeitig mit 0:17. Im letzten Kampf vor der Pause wurde es hitzig. Mattenleiter Ronald Hartenstein wertete im Duell zwischen Magomed Makaev (66 kg Freistil) und Ahmet Duman einen Schultersieg zugunsten Dumans. Laut den KG-Verantwortlichen war Makaev zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht auf den Schultern gelegen. Die lautstarken Proteste der KG-Anhänger blieben unerhört und so schien das Duell beim Halbzeitstand von 13:4 für Lichtenfels bereits entschieden. Den Anfang der furiosen Aufholjagd machte KG-Ringer Daniel Cataraga (86 kg griechisch-römisch). Aufgrund des personellen Ausfalls eine Gewichtsklasse aufgerückt, kontrollierte er den Kampf gegen den mehrfachen deutschen Meister Hannes Wagner über die volle Zeit und strich durch seinen Punktsieg wertvolle Zähler für das Mannschaftskonto ein. Valeriu Toderean (71 kg griechisch-römisch) bewies sich im Anschluss weiterhin als zuverlässiger Punktesammler und gewann sein Duell gegen Alexander Maksimovic, bevor Marcel Käppeler (80 kg Freistil) mit seinem Punktsieg über Daniel Sartakov weiterhin für Spannung sorgte. Durch den Überlegenheitssieg von David Wolf (75 kg Freistil) gegen Marcel Berger lag die KG beim Stand von 14:13 zum ersten Mal an diesem Abend in Führung. So musste die Entscheidung im letzten Kampf zwischen Benedikt Rebholz (75 kg griechisch-römisch) und Serdar Dumus fallen. Der KG-Ringer kontrollierte den Kampf von Beginn an und brachte die Führung durch einen 5:1 Punktsieg sicher ins Ziel. „Nach so einem Rückstand zurückzukommen, ist natürlich Weltklasse“, so KG-Vorstand Markus Bohmeier stolz. Somit sammelt die KG durch den überraschenden Sieg gegen den AC Lichtenfels echte Big Points im Kampf um den Klassenerhalt.

Vorbericht Bericht 14. & 15.10.2023

KG doppelt gefordert

Ringer am Wochenende gegen Lichtenfels und Markneukirchen

von Niklas Zink

Die Heimserie der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt ist gerissen, dennoch richten die KG-Verantwortlichen den Blick nach vorne und das gleich doppelt. Am Wochenende steht für die Ringer in der 1. Bundesliga Ost zuerst der Auswärtskampf beim AC Lichtenfels an (Samstag, 19:30 Uhr) bevor es dann am Sonntag auf heimischer Matte (15:00 Uhr) gegen den AV Germania Markneukirchen geht. Zum Auswärtskampf in Lichtenfels stellt die KG einen Fan-Bus. Die Abfahrt erfolgt am Samstag um 12 Uhr am Feuerwehrhaus in Baienfurt. Alle Ringsportfans, die zusammen mit der Mannschaft nach Lichtenfels reisen möchten, können sich bei Thomas Kugel unter der 0176 43314204 anmelden. Beim letztjährigen Tabellenfünften steht die KG vor einer schweren Aufgabe. Die Gastgeber streben in dieser Saison laut Sportmanager Michael Merk einen Playoff-Platz an und werden dementsprechend stark aufstellen. Der AC steht aktuell punktgleich mit der KG auf Rang vier, hatte es gegen Schorndorf und Burghausen allerdings auch schon mit zwei der Topfavoriten zu tun. Besonders stark sind die Eagles in den Gewichtsklassen 66 kg Freistil sowie 71 kg griechisch-römisch. Hier stellen die Bayern mit Deutsch-Amerikaner Andre Clark und Aleksandar Maksimovic zwei absolute Spitzenringer. Hier darf mit Spannung erwartet werden, ob KG-Nachwuchstalent Danny Mayr die Chance auf seinen zweiten Bundesligaeinsatz bekommt. Auch mit Hannes Wagner (86 kg griechisch-römisch) und Ahmed Ruslanovic Dudarov (98 kg Freistil) hat Lichtenfels weitere Athleten im Kader, welche es dem Bundesligaaufsteiger aus Baienfurt schwer machen werden.

Bereits einen Tag später gastiert mit dem AV Germania Markneukirchen ein direkter Konkurrent in der Baienfurter Sporthalle. Die Gäste stehen aktuell noch mit null Punkten da, sind aber keineswegs zu unterschätzen. „Sie werden alles versuchen, um den Anschluss an uns nicht zu verlieren“, so Sportmanager Merk.  In der Gewichtsklasse bis 75 kg griechisch-römisch haben die Gäste mit dem jungen Moldawier Alexandru Solovei einen starken Mann, der je nach Aufstellung KG-Ass Daniel Cataraga oder Valeriu Toderean fordern könnte. Auch in den hohen Gewichtsklassen sind die Sachsen gut besetzt. Hier wird Baienfurts bislang ungeschlagener Neuzugang Mamuka Kordzaia von Patryk Dublinowski (98 kg Freistil) gefordert. In der Gewichtsklasse bis 130 kg griechisch-römisch geht für Markneukirchen mit Franz Richter zudem ein deutscher Spitzenringer auf Matte. Dennoch sind die KG-Verantwortlichen optimistisch. „Wir hoffen auf ein tolles Publikum und einen Heimsieg“, so Merk. Den Auftakt in der Baienfurter Sporthalle macht am Sonntag die zweite Mannschaft der KG gegen die TSG Nattheim II (13 Uhr) bevor um 15 Uhr der dritte Bundesligaheimkampf der Saison zwischen der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt und dem AV Germania Markneukirchen ansteht.